Im professionellen Tanz gibt es eine Methode, die dazu dient, sich die Schrittfolge und den entsprechenden Ausdruck besser zu merken: Marking bzw. Sketching.
Beim Marking zeichnen die Finger der einen Hand die Schrittfolge in der Handfläche der anderen auf, beim Sketching „markiert“ quasi der ganze Körper, indem er eine Tanzbewegung in fast übertriebener Art zeigt – z.B. die Streckung eines Beines, oder die Rundung des Oberkörpers – und dann erst zum nächsten Schritt und der dazu gehörigen Bewegung weitergeht. Das heißt, die Konzentration liegt ganz auf dem einen Schritt, die dazugehörige Pose, Körperspannung und auch das Rundherum, wie etwas die Lichtsetzung auf der Bühne, werden in dieser Konzentration zu einem gemeinsamen Erinnerungselement zusammengeschweißt.
Was wäre nun, wenn auch du dich einmal einen halben Tag lang immer nur auf den nächsten Schritt und die dazugehörige Körperhaltung sowie das Rundherum – die Bühne – konzentrieren würdest? Selbstverständlich würde dies dein Agieren verlangsamen. Gleichzeitig aber würdest du genau dadurch wahrnehmen können, wo Routine und Unachtsamkeit Blüten getrieben haben. Oder wo deine Exzellenz noch Entfaltungspotential hat. Wo du dich besser – richtiger! – zeigen könntest. Wie du wirksamer handeln könntest.
Manchmal müssen wir langsamer werden, um dann schneller zu sein.