Greifen wir noch einmal das Thema vom Montag auf: dein Gehirn interpretiert die Erfahrungen, die dein Körper macht entsprechend seiner Vorerfahrungen. Ich stelle mir mein kleines Schaltzentrum in einer eigentlich recht traurigen Situation vor. Völlig allein, abgeschottet, im dunklen, fensterlosen Turmzimmer meines Körpers.
Und die einzige Unterhaltung, die es hat, ist die, die ich ihm durch das Zusammenspiel meiner Muskeln, durch die Lageveränderungen meines Körpers, durch elektromagnetischen Schwingungen gebe. Da drängt sich irgendwie Kaspar Hauser auf, oder? Der kleine Junge, der (angeblich) in jahrelanger Isolation aufgewachsen ist.
Wir wollen nicht dramatisieren, aber ungefähr so ist es schon. Das Gehirn kann nicht abschätzen, ob eine Information richtig oder falsch ist oder wie sie überhaupt entstanden ist. Neurowissenschaftler David Eagleman sagt es recht drastisch: das Gehirn deutet immer den vorangegangenen Moment, d.h. es ist mit seiner Interpretation der Welt immer in der Vergangenheit. (Hier könnten wir natürlich eine Diskussionen über das „Im Moment Leben“ anstellen, machen wir aber nicht.)
Und wenn du dir das nun so bildlich vorstellst, dann wird dir auch klar, welche ungeheure Macht der Körper hat, dein Gehirn – DEINE INTERPRETATION DER WELT! – zu beeinflussen.
Wie wäre es also heute einmal mit einer durch und durch freundlichen, positiven, dir zugeneigten Version der Welt? Wie würde sich dein Körper verhalten, wenn das so wäre? Ich denke, im Gesicht würde ich es dir wohl an einem Lächeln ansehen, dass es dir gut geht, dass du zufrieden und hoffnungsvoll bist?
Probiere es doch aus!