„Lack of interest has a kind way of eliminating all potential nervousness.“
The People in the Trees, Hanya Yanagihara
Die weit verbreitetste Angst, ist Versagensangst. Ganz egal in welchem Lebensbereich. Vom Versäumen eines Zugs über das Nicht-Beachtet-Werden auf einer Party bis hin zum Vermasseln eines Projektes. Dazwischen und wohl auch davor und ganz sicher darüber hinaus gibt es zahllose Nuancierungen desselben Themas. Schon zu Beginn einer Aufgabe plagt viele die Angst zu versagen. Schon vor einem Jobinterview, einer Präsentation, einem Date, sehen viele das Ende.
Und wenn schon, oder? Wenn du das nicht schaffst, dann kommt etwas Neues! Oder seit wann hört ein Baum auf zu wachsen, nur weil er an einer Seite abgeschnitten wird? Man müsste ihn schon ganz fällen, die Wurzeln ausgraben und eine dicke Betonschicht darüberwerfen, um ihn davon abzuhalten, einen neuen Weg ans Licht zu finden. Wenn ich so in meinen Garten schaue, so ist es, als ob es der Natur schnurzegal wäre, dass sie immer wieder zurückgestutzt wird. Sie wächst trotzdem wieder – und manchmal scheint es mir, als ob sie durch das Zurückstutzen mit umso mehr Kraft wuchern würde. Die Natur „weiß“, was im Nebel unseres angstbesetzten Bewusstseins untergeht: dass es immer einen Weg gibt, dass wir immer ans Licht kommen, wenn wir wollen – so oder so. Es ist vollkommen egal, ob ein Weg funktioniert oder nicht. Es gibt zahllose andere. Bessere. Die, die du jetzt nicht siehst, weil du auf den einen fokussiert bist und dich damit selbst begrenzt.
Wenn du das nächste Mal vor einer Aufgabe stehst, die das Potential hat, dir Angst zu machen, dann übe dich in einer Haltung bewussten DESINTERESSES AN DEM EINEN EINZIGEN Weg (nicht an der Sache/ der Aufgabe/ dem Menschen an sich!). Du wirst merken, dass du automatisch ruhiger, entspannter und damit auch souveräner – und: beeindruckender! – wirst.