Die mutigste Frage besteht aus einem einzigen Wort: „Warum?“
Warum …tue ich, was ich tue?
Warum …brauche ich, was ich brauche?
Warum …soll ich übernehmen, was jemand anderer sagt oder von mir zu tun verlangt?
Kinder stellen diese Frage ja ständig. Und Sozialisation besteht vor allem daraus, ihnen diese Frage abzuerziehen. Denn wenn wir bei allem, was wir tun und – noch schlimmer! – was andere tun, fragen würden „Warum?“, sähe die Welt ganz anders aus. Dann bräuchte es keine Heldenfiguren wie Greta Thunberg oder Carola Rackete, denen wir es überlassen, die Welt zu verbessern und die zu unterstützen uns reicht, sondern dann würden wir, Schritt für Schritt, die Welt zu der machen, die wir uns idealerweise vorstellen. Ob nun im Büro oder in der Familie. Ganz egal.
Nur die Frage“Warum?“ allein lässt uns innehalten und schafft damit ein Fenster zu einer anderen Welt, zu anderen Möglichkeiten. Das Innehalten gibt uns einen Moment Pause von der routinierten – gewohnten Art – die Dinge zu tun, die Welt zu sehen und damit auch eine Möglichkeit, neue Wege zu gehen. Und zu widersprechen und etwas anders zu machen – das haben wir gelernt – ist wohl das Mutigste, was wir in einer Welt vernünftiger Erwachsener tun können.